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Wie Spanien Weihnachten feiert: 10 Traditionen

Entdecken Sie 10 spanische Weihnachtstraditionen – von Zambombas und Krippen über El Gordo und den Heiligen Abend bis hin zu den magischen Heiligen Drei Königen.

Geschrieben von Carolina Alaniz

· 7 Min. Lesezeit

Lächelndes Kind im Elf-Kostüm, das dem Weihnachtsmann ein Geheimnis zuflüstert, während er eingepackte Weihnachtsgeschenke hält.

10 in Spanien an Weihnachten gefeierte Traditionen

In Spanien ist Weihnachten keine bloße Vorbereitungszeit auf einen bestimmten Tag, sondern eher eine lange, stimmungsvolle Saison, die sich von den letzten Novembertagen bis in die erste Januarwoche hineinzieht. Alles beginnt mit der feierlichen Einschaltung der Weihnachtsbeleuchtung in den Straßen und kulminiert am 6. Januar des folgenden Jahres mit den prachtvollen Umzügen zum Dreikönigstag.

Hier an der Costa del Sol sind Städte wie Málaga und Marbella perfekte Beispiele dafür, wie spanische Traditionen Altes und Neues verbinden – von den kulturell bedeutenden zambombas, die in ganz Andalusien stattfinden, und den landesweit gefeierten Dreikönigsfesten bis hin zu vergleichsweise neuen Bräuchen wie dem Auftauchen von Papá Noel (dem Weihnachtsmann) und seinen Grotten, die auf großen Plätzen und in Einkaufszentren entstehen.

Weihnachten. Lächelndes Paar in Winterkleidung, das gemeinsam ein Heißgetränk auf einem Weihnachtsmarkt im Freien mit festlichen Lichterketten genießt.

Eine Saison von Ende November bis Anfang Januar

Die spanische Weihnachtssaison beginnt richtig, wenn Ende November in jeder Stadt und jedem Ort die Lichter eingeschaltet werden – und endet im Grunde erst nach dem Dreikönigstag am 6. Januar.

Wichtige Daten, die die meisten spanischen Familien feiern, sind:

  • Nochebuena (Heiligabend) – 24. Dezember
    Das große Familienzusammenkommen. Viele Spanier betrachten diesen Abend als den wichtigsten der gesamten Festzeit, mit einem langen Abendessen zu Hause und in vielen Orten einer Mitternachtsmesse.
  • Navidad (Weihnachtstag) – 25. Dezember
    Ein ruhigerer Familientag. Immer häufiger wachen Kinder zu Geschenken von Papá Noel auf, obwohl in vielen Haushalten die Hauptbescherung weiterhin im Januar stattfindet.
  • Nochevieja (Silvester) – 31. Dezember
    Wird mit Partys und den berühmten „zwölf Trauben“ um Mitternacht gefeiert – eine Traube zu jedem Glockenschlag.
  • Cabalgata de Reyes und Día de Reyes – 5. und 6. Januar
    Die spektakulären Umzüge der Heiligen Drei Könige und der Morgen, an dem viele Kinder ihre Hauptgeschenke auspacken.

1.Zambombas: Der Klang einer andalusischen Weihnacht

Reihe kleiner Tontöpfe, gefüllt mit buntem Seidenpapier und Holzstäben, als Teil farbenfroher traditioneller Weihnachtsdekorationen in Spanien.
Die Zambomba ist eine der beliebtesten andalusischen Traditionen

Im Süden Spaniens hat Weihnachten seine eigene Klangkulisse. Die Zambomba ist eine der beliebtesten andalusischen Traditionen, besonders in Städten wie Jerez. Gemeinschaften kommen in Innenhöfen oder auf kleinen Plätzen zusammen, um Weihnachtslieder im Flamenco-Stil zu singen, begleitet von Gitarren, Tamburinen, Händeklatschen und dem vollen, resonanten Rhythmus des Zambomba-Instruments. Diese Zusammenkünfte wirken spontan, lebendig und einladend und bringen Nachbarn und Besucher unter dem winterlichen Himmel zusammen.

Auch Marbella hat diese Tradition übernommen. Den ganzen Dezember über finden in der ganzen Stadt flamenco-geprägte Zambombas statt, die der Saison einen authentischen andalusischen Charakter verleihen.

2.Krippen: Spaniens liebste Weihnachtstradition

Traditionelle Krippenszene mit Maria, Josef und dem Jesuskind, umgeben von einem Engel, Hirten und Tieren in einem warm beleuchteten Stall.
Die Krippe, auf Spanisch Belén, stand schon immer im Mittelpunkt der spanischen Weihnachtsdekoration

Während Weihnachtsbäume inzwischen überall in Spanien zu finden sind, ist es der Belén, also die Krippe, die seit Langem das Herz der spanischen Weihnachtsdekoration bildet.

Familien bauen zu Hause häufig liebevoll gestaltete Krippenlandschaften, manchmal ganze Miniaturdörfer mit Flüssen, Hirten und funktionierenden Wasserrädern. Auch Rathäuser, Kirchen und Kulturvereine errichten große öffentliche Krippen. In vielen Städten wird der Rundgang zu den verschiedenen belenes zu einem festlichen Ritual für sich.

In Marbella werden jedes Jahr mehrere öffentliche Krippen rund um die Altstadt aufgebaut, unter anderem auf der Plaza de los Naranjos, im Parque de la Alameda und in den Verwaltungsgebäuden der Altstadt.

3.Papá Noel: Eine moderne Ergänzung der spanischen Festzeit

Der Weihnachtsmann hält einen Stapel gold- und rotverpackter Weihnachtsgeschenke in einem gemütlichen, festlich geschmückten Zimmer.

Obwohl sich der Weihnachtsmann heute fast überall auf der Welt selbstverständlich anfühlt, ist Papá Noel in der spanischen Tradition ein relativ neuer Protagonist. Während des größten Teils des 20. Jahrhunderts bekamen Kinder ihre Geschenke ausschließlich am 6. Januar von den Heiligen Drei Königen.

Der Weihnachtsmann gewann in Spanien vor allem durch Kino und internationale Werbung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an Bekanntheit. In den 1990er-Jahren war er dann eine vertraute Figur in Einkaufszentren – inklusive Fotokulissen und Wunschzettel-Aktionen für Kinder. Heute ist er fest Teil der Saison. Viele Familien genießen am 25. Dezember eine kleine Geschenkerunde, behalten aber die Heiligen Drei Könige im Januar als wichtigste Geschenkbringer bei.

4.Weihnachtsbeleuchtung in ganz Spanien

Einer der am sehnlichsten erwarteten Momente der Saison ist das Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung, meist in den letzten Novembertagen. Málaga ist bekannt für seine beeindruckende Lichtshow in der Calle Larios, wo über 2,5 Millionen LEDs einen leuchtenden Durchgang durch das historische Zentrum bilden. Marbella eröffnet seine Feierlichkeiten am selben Wochenende mit einem lebhaften Abend aus Musik, Umzügen und der ersten offiziellen Einschaltzeremonie.

Diese „Switch-on“-Events geben die Stimmung für die kommenden Wochen vor. Von kleinen Fischerhäfen bis zu großen Boulevards schmückt Spanien seine Straßen, Laternen, Bäume und Plätze mit Lichtern, die jede Stadt in ein Open-Air-Fest verwandeln.

5.Weihnachtsbäume auf jedem Platz

Beleuchtete Weihnachtsbaum-Skulptur, überzogen mit goldenen Lichtern vor dem Nachthimmel, umrahmt von Orangenbäumen auf einem spanischen Platz.
Der Weihnachtsbaum auf der Plaza de la Constitución in Málaga

Obwohl der Weihnachtsbaum heute in ganz Spanien verbreitet ist, ist er überraschend modern. Viele Jahrzehnte lang galt die Krippe als zentrales Weihnachtssymbol und hat bis heute in den meisten Haushalten einen besonderen Stellenwert. Öffentliche Weihnachtsbäume tauchten in größerer Zahl erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts auf.

Heute stehen sie stolz auf Plätzen jeder Größe. In Marbella zeigt der Forum-Komplex einen der bekanntesten Bäume der Gegend, sogar mit einer kleinen Eislaufbahn. In der Nähe schmücken Hotels wie das Puente Romano und das Marbella Club ihre Gärten und Terrassen mit Lichtern, Workshops, Dinners und ganzen festlichen Programmen. Selbst kleine Viertel machen mit, hängen Lichter an ihre Balkone und gestalten eigene Straßendekorationen – so entstehen an jeder Ecke kleine Inseln weihnachtlicher Stimmung.

6.Nochebuena und die Aromen der spanischen Weihnacht

Bunte sternförmige Weihnachts-Piñata, verziert mit glänzender Folie, farbigen Papierkegeln und einem roten Weihnachtsstern-Motiv.
Eine festliche Piñata

In Spanien findet das wichtigste Familientreffen an Nochebuena, dem Heiligabend, statt. Familien kommen zu einem langen Abendessen zusammen, das häufig aus Meeresfrüchten, Braten und traditionellen andalusischen Gerichten besteht.

Danach folgt eine Auswahl saisonaler Süßigkeiten. Die Tische füllen sich mit Turrón, Polvorones, Mantecados, Marzipan und zitronig duftendem Gebäck. In den meisten Haushalten steht während der gesamten Saison eine Schachtel mit gemischten Weihnachtssüßigkeiten bereit – jederzeit griffbereit für Gäste.

In vielen spanischen Familien mit kleinen Kindern endet der Abend mit einer festlichen Piñata, einer modernen Ergänzung der Nochebuena-Feier. Obwohl ursprünglich kein spanischer Weihnachtsbrauch, ist die Piñata zu einer beliebten Art geworden, dem Abend nach dem Essen einen Moment voller Spaß und Spannung hinzuzufügen. Gefüllt mit Süßigkeiten und kleinen Überraschungen, hält sie die Kinder bei Laune, während die Erwachsenen weiterplaudern, und bringt dieser ohnehin besonderen Nacht eine zusätzliche Portion Freude.

7.El Gordo: Die Lotterie, die den Beginn der Weihnachtszeit einläutet

Spanisches Weihnachtslotterielos („Lotería de Navidad“) auf einem Holztisch.
Ein Los für die El-Gordo-Lotterie

Am 22. Dezember richtet das ganze Land seine Aufmerksamkeit auf die jährliche Weihnachtslotterie, bekannt als El Gordo. Sie ist eine der ältesten und größten Lotterien der Welt und eine ganz typisch spanische Tradition. Familien, Freunde und Kollegen teilen sich oft Lose, sodass im Gewinnfall ganze Gruppen gemeinsam feiern.

Die Ziehung wird live im Fernsehen übertragen, wobei Schulkinder die Gewinnzahlen singend verkünden – ein Singsang, den in Spanien jeder kennt und der als inoffizieller Start der Weihnachtszeit gilt.

8.28 Dezember: Tag der Unschuldigen Kinder

Mann in schwarzer Jacke in einer Stadtstraße, dem als scherzhafter Streich eine Papier-Strichfigur auf den Rücken geklebt wurde.
Mann in schwarzer Jacke in einer Stadtstraße, dem als scherzhafter Streich eine Papier-Strichfigur auf den Rücken geklebt wurde

Mitten in die Festtage fällt der Día de los Santos Inocentes, die spanische Version des 1. April. Am 28. Dezember spielt man sich harmlose Streiche, Zeitungen veröffentlichen scherzhafte Meldungen und das Lachen wird Teil der festlichen Stimmung. Obwohl das Datum auf ein ernstes biblisches Ereignis zurückgeht (die von König Herodes angeordnete Ermordung der Unschuldigen), ist der moderne spanische Brauch völlig humorvoll und fröhlich.

Der klassische Kinderstreich besteht darin, ahnungslosen Erwachsenen Papierfiguren, sogenannte „monigotes“, auf den Rücken zu kleben. Oft hört man dann „¡Inocente, inocente!“, wenn jemand auf einen Streich hereinfällt.

9.Nochevieja: Zwölf Trauben für das Glück

Zwei lachende Kinder, in Weihnachtslametta eingewickelt, essen Trauben aus kleinen Schalen vor festlichen Lichterketten.
Es ist fast unmöglich, nicht zu lachen, wenn man versucht, die 12 Trauben zu essen, während die Glocken um Mitternacht schlagen

In Spanien ist der Silvesterabend mit einem zauberhaften Ritual verbunden. Um Mitternacht ist es Tradition, zwölf Trauben zu essen – eine zu jedem Glockenschlag. Dieser Brauch soll Glück für das kommende Jahr bringen. Die meisten Menschen im Land verfolgen den Countdown, der aus der Puerta del Sol in Madrid übertragen wird, die Trauben in der Hand und in der Hoffnung, keinen einzigen Schlag zu verpassen.

10.Die Heiligen Drei Könige | Día de los Reyes Magos: Die zauberhafteste Nacht des Jahres

Die Heiligen Drei Könige reiten zu Pferd in einer spanischen Weihnachtsparade bei Nacht unter funkelnder Festbeleuchtung.
Am 5. Januar füllen die Umzüge der Heiligen Drei Könige, die Cabalgata de Reyes, die Straßen Spaniens

Obwohl Papá Noel inzwischen viele Haushalte besucht, bleiben die Heiligen Drei Könige die wahren Stars der spanischen Weihnacht. Am 5. Januar füllen große Umzüge, die Cabalgata de Reyes, die Straßen – mit Festwagen, Tänzern, Musikern und den drei königlichen Gestalten, die Süßigkeiten in die Menge werfen.

Am nächsten Morgen wachen die Kinder zu den Geschenken auf, die Melchior, Caspar und Balthasar gebracht haben. Familien teilen sich Stücke des traditionellen roscón de Reyes, gefüllt mit Sahne oder Pudding und mit kleinen versteckten Figuren im Inneren.

Für einen genaueren Blick auf diese liebenswerte Tradition lesen Sie unseren Artikel: „Die Heiligen Drei Könige: In Spanien geht die Festzeit über den 25. Dezember hinaus weiter“.

Eine festliche Jahreszeit, die von der ganzen Gemeinschaft getragen wird

In ganz Spanien ist Weihnachten eine Zeit, in der die Gemeinschaften zum Leben erwachen. Von Zambombas und Krippen über das Lachen am Día de los Santos Inocentes bis zur Majestät der Heiligen Drei Könige verbindet diese Zeit Tradition, Feier und Miteinander. Ob Sie sie als Besucher oder als langjähriger Bewohner erleben – das spanische Weihnachten lädt dazu ein, zur Ruhe zu kommen, sich mit anderen zu versammeln und eine der fröhlichsten Zeiten des Jahres zu genießen.

Geschrieben von
Carolina Alaniz - Leiterin des Betreuungsteams - Panorama
Carolina Alaniz Support Team Direktor & Management Team

Carolina Alaniz wurde in Córdoba, Argentinien, geboren. Sie schloss ihr Studium an…